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Buchpremiere EXIL mit Bettina Gruber
20. Oktober um 20:00-21:30
Bettina Gruber
„Phantastische Räume.
Das politische Imaginäre in Zeiten des Misstrauens“
„In dieser kleinen Studie spielen zwei Begriffe eine prominente Rolle: einmal der des Politischen Imaginären, der auch im Titel erscheint, sowie derjenige der Esoterik.
Beide sind nicht deckungsgleich und verstehen sich auch nicht von selbst, sodass eine kurze Erläuterung dazu nötig ist. Ich verwende den Begriff des Imaginären im weitestmöglichen Sinn und ohne Rücksicht auf die komplizierte philosophische Geschichte von »Imagination« bzw. »Einbildungskraft« oder seine Verwendung in der Psychoanalyse. Er bezeichnet hier ganz allgemein einen Fundus an Bildern, wie Menschen sie spontan entwerfen oder aufgreifen, um sich die Verhältnisse, in denen sie leben, zu deuten. Da diese Bilder sich zu Sequenzen zusammenschließen, entstehen ganze
Vorstellungswelten, womit ein erzählerischer Aspekt hinzutritt und das rein Bildliche überschritten wird. (…) Diese Vorstellungen sind von Interesse, weil es sich nicht um individuelle Phantasien handelt, sondern im Gegenteil sich erkennbare Muster und Motive herauskristallisieren, die eine magnetische Anziehungskraft auf bestimmte Gruppen ausüben. Es liegt auf der Hand, dass dies im Feld des Politischen eine zentrale Rolle spielt. (…)
Menschen treffen politische Entscheidungen nur sehr bedingt aus rationalen Gründen, am ehesten wohl dort, wo Überlebensinteressen tangiert werden. Dass auch diese ausgehebelt werden können und ausgehebelt werden, zeigt der Blick auf die lange und sich unausgesetzt fortschreibende Geschichte williger Opfer für politische oder religiöse Heilslehren.
Bettina Gruber, Dr. phil. habil., Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Ernennung zur außerplanmäßigen Professorin 2005, langjährige universitäre Lehrerfahrung im In- und Ausland. Freie Publizistin seit 2017, Stammautorin von TUMULT. Vierteljahresschrift für Konsensstörung. Autonyme und pseudonyme Beiträge für zahlreiche Periodika des konservativen und rechten Spektrums. Sophie Liebnitz für Antaios und Sezession.