Lesung zum 100. Todestag von Jaroslav Hašek – der erste Abend

„Meine Beichte“ – Zum 100. Todestag von Jaroslav Hašek

Mit der Figur des „braven Soldaten Švejk“ hat er sich unsterblich gemacht, über sich selbst aber kaum etwas erzählt.
Ein Tagebuch hat er nicht geführt.
Sein Leben war von Beginn an von Härten durchzogen, die nach klug gewählten Überlebensstrategien riefen. Anpassung? – Fehlanzeige. Begabt mit einer unerschöpflichen Phantasie, immer zu Streichen aufgelegt, die seinem regen Geist entsprangen und mit einem unerschütterlichen Hang zur Fröhlichkeit schlug er diesen Härten ein Schnippchen, schuf sich damit aber auch manche Not.
Mit 17 Jahren verfasste er seine ersten humoristischen Kurzgeschichten. Bis zu seinem viel zu frühen Tod im Jahr 1923 konnte er auf eine schier unübersehbare Anzahl von Kurzgeschichten, Erzählungen, Humoresken und Artikeln für die unterschiedlichsten Publikationen zurückblicken.
Seine Kritik richtete sich gegen die Kleinbürger mit ihrem Untertanengeist oder die Bürokraten mit ihrem blinden Gehorsam; fast möchte man meinen, er weilt eben unter uns.
Biografische Spuren und eine Auswahl seiner humoristischen Erzählungen füllen den ersten von zwei Abenden, mit denen wir diesen exzellenten Humoristen, einen der bedeutendsten Satiriker des 20. Jahrhunderts, und einen wahrhaft aufrechten Menschen wieder in unsere Mitte holen und ehren. Wir brauchen ihn.

mit Evelyn Kitzing